E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil Zwei

E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil Zwei
Das E2 Forum Frankfurt 2022 fand auf dem Frankfurter Messegelände statt.

Inhalt Vor dem Kongress

Unter dem Motto „Elevate your Knowledge“ fand das E2 Forum Frankfurt vom 21. bis 22. September 2022 in Frankfurt, Deutschland, statt und bot 48 Präsentationen, eine umfassende Berichterstattung vor der Konferenz, eine Ausstellung und ein Konferenzdinner, wobei sowohl das technische Wissen bereitgestellt wurde und sozial in seinem Programm. 

Im ersten Teil dieses Berichts [Rückkehr aus dem E2-Forum – Teil 1], Präsentationen vom ersten Kongresstag, ein Interview mit Roberto Zappa von der European Lift Association (ELA), ein Bericht über die begleitende Ausstellung und einige Eindrücke vom Ambiente des E2 Forums. 

In diesem zweiten Teil sind neben den Vorträgen des zweiten Tages auch ein Interview mit Martin Schmitt vom VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen, sowie Berichte zu den beiden e2-Konferenzprologen im Juli und September. 

Präsentationen am zweiten Tag: Erste Serie

Die erste Session dieser Reihe befasste sich mit verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit. Der Tag startete mit dem Vortrag „LEED – Trend zur Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden“ von Arwid Theuer-Kock von 1plus Consult. Sein Fazit: Zertifizierungen – nicht nur LEED – werden heute häufiger durchgeführt. Im Allgemeinen werden für Bürogebäude mehr Zertifizierungen durchgeführt als für Wohngebäude, da sie wichtig sind, um Mitarbeiter zu gewinnen, aber teuer sind.  

Arwid Theuer-Kock
Arwid Theuer-Kock von 1plus Consult
Annika Jamal
Annika Jamal El-Din von Schindler Deutschland

Als nächstes präsentierte Annika Jamal El-Din von Schindler Deutschland „Green Service: Wie man den CO73.36-Fußabdruck des Aufzugsbetriebs nachhaltig reduziert“. Heute erwarten Finanzwelt, Kunden und Gesellschaft, dass Unternehmen nachhaltiger werden. Daher hat sich Schindler in einer allgemeinen Selbstverpflichtung dazu verpflichtet, Beiträge zur Nachhaltigkeit in den Bereichen Produktdesign, Gebäudeplanung, Installation, Wartung und Modernisierung von Aufzügen zu leisten. Dazu wird der gesamte Lebenszyklus optimiert, indem von der Herstellung der notwendigen Wartungsmaterialien über die Leistungsfähigkeit des Aufzugs bis hin zur Entsorgung alles auf Umwelt- und Klimafreundlichkeit hin kritisch betrachtet wird. Lieferanten und Dienstleister werden in diesen Prozess einbezogen. Eine Berechnung hat gezeigt, dass allein durch die Umstellung von Vor-Ort-Service auf Remote-Service (Schindler Green Service) die Emissionen von 0.36 auf 2 kg CO99.5-Äquivalente reduziert werden, also um XNUMX %, wobei der größte Anteil auf den Einsatz von Energieträgern entfällt . Schindler Green Service umfasst die Nutzung erneuerbarer Energien, das Bekenntnis zur Nutzung von Elektrofahrzeugen, digitale Services inkl. Rechnungsversand und das ESG-Engagement mit Jahresbericht. 

Der Beitrag zur Nachhaltigkeit von Bauteilen wurde in drei Vorträgen thematisiert:

  • „Zielsteuerungen in öffentlichen Gebäuden – Akzeptanz und Ansätze für neue Steuerungssysteme“, Lars Kollmorgen, Kollmorgen Steuerungstechnik 
  • „Nachhaltige und ressourcenschonende Modernisierung alter Aufzugstüren“, Ricardo Dyroff, Meiller Aufzugstüren 
  • „Nachhaltigkeit von Aufzugsseilen“, Michael Siegfried, Brugg Lifting

In diesem Zusammenhang stellte Bernhard Lenk von Sensotek eine eher unbekannte Technologie im Aufzugs- und Fahrtreppenbau vor: „Radartechnologie im Smart-City-Umfeld“. Entfernungen, Winkel und Sektoren werden mit Radarsensoren erfasst. Radar wird beispielsweise bereits in Türen/Toren, zur Verkehrssteuerung und in Beleuchtungskonzepten für Schaufenster eingesetzt. Innerhalb von Gebäuden liefert sein Unternehmen eine Lösung für Fahrtreppen und Fahrsteige zur bedarfsgerechten Aktivierung für Komfort und Energieeffizienz. Ein intelligentes Radar erkennt die Bewegung und Geschwindigkeit von Personen und Fahrzeugen sowie deren Richtung, aber auch den Querverkehr, um zu verstehen, was passiert. Speziell bei Fahrtreppen/Fahrsteigen wird dadurch sichergestellt, dass die Mindestgeschwindigkeit nach Norm rechtzeitig erreicht wird. Die Radartechnologie bietet eine Zählfunktion für vorausschauende Wartung und Funktionsanzeigen für eine einfache Einrichtung. In Aufzügen können beispielsweise Personen per Radarsensor zur Kabinenbelegung gezählt werden. Auch eine Vorrangsteuerung durch Identifizierung und Authentifizierung ist möglich. 

Nach der Kaffeepause begann eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Anforderungen aus Kundensicht“. Das Thema wird ausführlich in der Seitenleiste „Prolog 2“ behandelt. Auf der Konferenz wurde Frau Schroven durch Mark Dörflinger und Dominik Ammelung von der K. Dörflinger Gesellschaft für Elektroplanung ersetzt. 

„Mit Daten hoch hinaus – mit Aufzugsdaten intelligent entscheiden“ präsentierte Tilman Häuser von Dekra Digital. Aufzüge erzeugen viele Daten, einmalige Daten wie Fahrgeschwindigkeit oder Vibrationen und kontinuierliche Daten wie Nutzungshäufigkeit oder Prägnanz. Die Daten lassen Rückschlüsse auf den Zustand von Komponenten und der Aufzugsanlage zu. Sie können permanent überwacht und Punkt für Punkt gemessen werden. Sein Unternehmen bietet eine In-App-Lösung für die Spot-Überwachung und eine nachrüstbare, nicht-invasive IoT-Lösung für die 24/7-Überwachung. Exemplarisch demonstrierte Häuser, wie Nutzungsmuster und Arbeitsbelastung erfasst werden können. Der Vergleich der gemessenen Aufzüge einer Gruppe zeigt deutlich technische Mängel auf, die potenziell zu Ausfällen führen können. 

Präsentationen am zweiten Tag: Zweite Reihe

In der parallelen Reihe wurden neun Vorträge gehalten, überwiegend von Ausstellern:

  • „Wartungsüberwachung und vorausschauende Wartung von Fahrtreppen – Pariser U-Bahn-Ansatz“, Sébastien Laurent, Damien Leschevin de Prévoisin – RATP-Gruppe
  • „The new normal – Nachhaltige Technologie für mehr Hygiene in Aufzügen und Fahrtreppen“, Tanja Zirnstein, UVIS UV-Innovative Solutions 
  • „Maschinelles Lernen wird in Phyton geschrieben – Künstliche Intelligenz in PowerPoint“, Tim Ebeling, Henning
  • „Der Frequenzumrichter als Sensor“, Michael Müller, Danfoss Drives 
  • „Von der Teilautomatisierung zur Vollautomatisierung“, Boris Marjancevic, SICOR 
  • „Digitalisierung im Aufzugnotruf – weltweite IP-Projekte“, Martin Reichl, UNS
  • „Einblicke aus dem Aufbau einer Remote Monitoring & Diagnostics (RM&D)-Umgebung für Aufzüge, Erfahrungen aus der Sicht von Anwendern und Lösungsanbietern in Singapur“, Jonas Strahberger, TÜV SÜD 
  • „Funktionale Sicherheit in Aufzügen“, Stefan Löbig, TÜV-Verband 
  • „Sicher alleine an Aufzügen arbeiten“, Bodo Adamus, Bosch Service Solutions 
E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil Zwei - 3
Bernhard Lenk von Sensotek
E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil Zwei - 4
Tilman Häuser von DEKRA Digital
E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil Zwei - 5
Zackes Brustik von zackes.com

Wrap-up 

Vor dem abschließenden Mittagessen kamen Teilnehmer, Referenten und Aussteller noch einmal im Plenum zusammen. Zackes Brustik von zackes.com, einer von zwei Vortragsmoderatoren an den zwei Tagen, zog ein erstes Fazit des wiederbelebten E2 Forums 2022. Auch „trockene“ Themen wie Standards waren gut besucht. Alle für Aufzüge und Fahrtreppen relevanten Themen wurden angesprochen. Das Stichwort KI wurde in jedem zweiten Vortrag genannt. Am Rande bemerkte man bei anderer Gelegenheit, dass Asien auf dem Weg sei: „Aber wir auch“, sagte Brustik. So wie eine Kaffeemaschine heute schon die beliebtesten vier Kaffeesorten anbietet, zeigt ein Fahrstuhl die vier beliebtesten Stockwerke an. „Da ist noch viel Luft nach oben“, sagte er. Ganz persönlich stellte Zackes fest, dass seine Teilnahme am E2 Forum seine Wahrnehmung von Aufzügen deutlich verändert hat: „Ich fahre nicht mehr nur mit Aufzügen. Ich reite Otis oder Schindler …“ Er schickte die Teilnehmer mit Hinweis auf die nächste Teilnahmemöglichkeit am 1.-2. Oktober 2024 weg.


Interview mit Martin Schmitt, VDMA

Martin Schmitt (MAS), Vorstandsvorsitzender des VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen, der als Träger des Kongresses das E2 Forum Frankfurt eröffnete, sprach mit Ihrem Autor (USB).

E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil Zwei - 6
Martin Schmitt begrüßt stellvertretend für den VDMA Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen – hier mit der stellvertretenden Geschäftsführerin Ebru Gemici-Loukas.

USB: Wie waren und sind der VDMA und Sie persönlich am E2 Forum beteiligt?

MA: Wir haben die Veranstaltung über anderthalb Jahre aktiv vorbereitet. 2021 gab es bereits einen ersten Versuch nach COVID-19, der leider abgesagt werden musste. Wir haben dann intensiv mit der Messe und allen Beteiligten gesprochen. Alle waren sich einig, dass es einen weiteren Versuch geben würde, angesichts all der Dinge, die wir vor und nach COVID-19 gelernt haben. Umso mehr freue ich mich, heute mit rund 40 Ausstellern und 350 Zuhörern zum Kongress mit begleitender Ausstellung hier zu sein. Offensichtlich haben wir alle neuen Erkenntnisse erfolgreich umgesetzt. 

USB: Welche Neuerungen gibt es?

MA: Das gesamte inhaltliche Spektrum wurde erweitert. Die Fachvorträge waren und sind inhaltlich ein umfangreicher und wesentlicher Bestandteil des E2 Forums. Wir haben für aktuelle Themen und attraktive Referenten gesorgt. Auch das Ausstellerkonzept wurde gemeinsam mit den Ausstellern entwickelt. Und wir haben uns bewusst gegen eine hybride Veranstaltung entschieden. Wir wollen 350 Hände schütteln. Wir suchen enge Kontakte, persönliche Gespräche. 

USB: Wie steht der VDMA zum E2 Forum?

MA: Wir fühlen uns als Initiator der Veranstaltung. Die Messe ist für uns professioneller Betreiber der Räumlichkeiten und Umsetzer unserer Ideen. Obwohl jemand anderes das E2 Forum erfunden hat, haben wir es nach Deutschland gebracht. Und von hier aus sendet es über zwei weitere e2-Satelliten in die ganze Welt. 

USB: Bitte ein paar Worte zum Stand der Aufzugs- und Fahrtreppenindustrie…

MA: COVID-19, Ukraine, Energie – Schlagworte, die die Welt in den Krisenmodus versetzt haben. Die Aufzugsindustrie ist davon ähnlich wie andere Branchen betroffen. Glücklicherweise haben wir sogar etwas mehr Zeit als andere, um auf die Probleme zu reagieren, die sich aus den Krisen ergeben. Wir sind der Bauindustrie direkt nachgelagert; der aufzug wird bestellt, bevor die betonbodenplatte des neubaus gegossen wird. Es sollte aufgestellt werden, wenn die Küche installiert wird. Deshalb haben wir einen großen Auftragsbestand. Und längeres Nachdenken hat noch nie geschadet… 

USB: Wie entwickeln sich andererseits die Lieferzeiten in der Branche?

MA: Die Lieferketten sind individuell sehr unterschiedlich. Wir verwenden in unseren Produkten eine Mischung aus globalen und lokalen Komponenten. 

USB: Den Blick nach vorne wagen?

MA: Die Energiekrise und alle anderen Krisen dieser Art werden Auswirkungen auf die Baubranche haben. Gleichzeitig gibt es aber eine so hohe Nachfrage nach neuen Aufzügen auf dem Markt, auch für Bestandsgebäude, sowie die ständige Nachfrage nach dem Betrieb bestehender Anlagen, dass ich vorsichtig optimistisch bin. 


Prolog 1: Aufzugsbetrieb und -wartung: Möglichkeiten der vorausschauenden Wartung

E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil 7 - XNUMX
Wolfgang Moderegger von Builtworld und Annika Jamal El-Din von Schindler Deutschland im Gespräch.

Am 19. Juli 2022 fand der erste Online-Prolog „Elevator Operation and Maintenance: Opportunities of Predictive Maintenance“ statt. Rund 60 Teilnehmer kamen auf Einladung des Veranstalters Building Technology Experts der Messe Frankfurt am frühen Morgen zum Online-Panel zusammen sowie die Eventplattform der Immobilien- und Bauwirtschaft BUILTWORLD. Wolfgang Moderegger von Builtworld moderierte das Panel:

  •  Holger Kutzner, Betriebsingenieur Aufzugs- und Zugangssysteme, Fraport 
  •  Annika Jamal El-Din, Funktion, Business Line Manager, Schindler
  •  Martin Hauk, Henning 

Modereggers Eingangsfrage lautete: „Welche Daten werden wie erhoben?“ Die Teilnehmer fanden im Allgemeinen Kontrollinformationen wichtig. Aufzugshersteller sind jedoch in der Regel zurückhaltend bei der Bereitstellung, sodass oft Workarounds geschaffen werden müssen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen alten und neuen Installationen. Heute gibt eine Ausschreibung genau vor, welche Daten benötigt werden und wie sie ausgetauscht werden. Doch nicht alle Kunden wissen genau, was sie wollen. 

Hauk stellte Hennings sensorbasiertes Messsystem zur Zustandsüberwachung vor. Rund 700 Systeme wurden bereits angeschlossen; ein 5-stelliger Großauftrag ist in Bearbeitung. Die Kosten beziffert er auf 400 bis 1,500 Euro pro Gerät plus Anschlusskosten von 160 Euro pro Jahr und Anschluss. Bewegungsprofile, Fahrqualität und Beschleunigungen werden aufgezeichnet. Die in der Box ausgewerteten Daten werden in Hennings eigener Cloud gespeichert. Das Gerät zeichnet Messwerte über die Zeit auf, sodass grundlegende Veränderungen als Indikatoren genutzt werden können. Algorithmen verwenden diese Daten dann, um nach bestimmten Problemen zu suchen.

Holger Kutzner
Debattierer Holger Kutzner von Fraport

Als Beispiel für ein Ergebnis nannte er die Meldung: „Schienenstoß erkannt“ verbunden mit der Aufforderung: „Überprüfen Sie, ob die Schienen noch richtig ausgerichtet sind!“ Fahrqualität lässt sich nur mit Sensortechnik erfassen. Auch Seile sind Hauptziele, zB ob sie verdreht eingebaut wurden. Kontrolldaten reichen dazu teilweise nicht aus. Insgesamt verkürzt sich die Reaktionszeit. Der Prozentsatz der verhinderten Probleme ist unbekannt. Auch eine Prüfung der Dienstleistung ist bereits möglich, ob und in welcher Qualität sie durchgeführt wurde. 

Jamal el-Din betonte, dass die Kontrolldaten der eigenen Produkte ausreichen. Die haben aber auch solche Boxen wie von Henning und andere Technik die mit Drittprodukten operieren. Andere Anbieter sind auf dem Markt. Schindler bietet seinen Kunden lieber Services an, statt nur Daten inklusive Cloud zu liefern. 

Sie bestätigt das auch schon von Herrn Hauk angesprochene Problem, dass Türen am häufigsten vorkommen. Schindler misst Türöffnung und Türschließung, Öffnungs- und Schließzeiten sowie den Stromverbrauch. Vandalismus kann nicht vorausschauend erkannt werden, sondern nur die Abweichung selbst wie „Tür geht anders auf“. Der Servicetechniker erhält dann die Information, dass möglicherweise etwas mit der Tür nicht stimmt. Nach dem Eingriff berichtet er zurück, was wirklich das Problem war. 

Insgesamt verkürzt die Überwachung die Zeit zur Fehlerzuordnung und der Techniker wird oft schon vorher geschickt. Auch der Prozentsatz der verhinderten Ausfälle ist ihr unbekannt. Als weiteren Aspekt nennt sie sinkende Kosten, da der Techniker nicht regelmäßig hinfahren muss, seine Präsenz auf drei Mal im Jahr reduziert wird. Türen, Kabinenlicht, Notruf etc. sind durch die Überwachung kein Besuchsgrund mehr. 

Martin Huk
Debattierer Martin Hauk von Henning

Kutzner hingegen findet die Kontrolldaten ausreichend. Mit Kisten hat er bisher keine guten Erfahrungen gemacht und sie teilweise sogar gleich wieder rausgeholt. Als Begründung nannte er, dass Sensoren auch Anlagen zum Abschalten brachten, obwohl sie gefahrlos weiter hätten laufen können. Bereits mitgebrachte Sensorik ist evtl. besser. Große Betreiber haben Wartungssysteme, einzelne Betreiber nicht, wodurch Sensoren dort an Bedeutung gewinnen werden. Er braucht keine Cloud, auch weil seine Systeme alle an einem Standort stehen und miteinander vernetzt sind. Er bestätigt auch, dass 90 % der Ausfälle an Türen auftreten. Als Beispiel nennt er eine Änderung der Stromaufnahme des Türmotors, die ihm 50 % der Türausfälle verrät. Techniker werden erst entsandt, wenn das System einen Türausfall meldet, eigentlich zu spät für vorausschauende Wartung. Für Predictive Maintenance liegen ihm keine Daten vor. Auch eine Qualitätskontrolle des Service hält er für möglich, zB ob die Schiene gereinigt wurde, was er aber in seinem Unternehmen nicht macht. 

Aus dem Publikum kam die Frage, wie man die erhobenen Daten ganz unterschiedlicher Aufzugsanlagen (Alter, Hersteller) miteinander vergleicht, um eine vorausschauende Wartung durchführen zu können? Hauk erhebt derzeit nur Daten von einzelnen Systemen. Bei größeren Datenbeständen ist eine individuelle Auswertung bis auf Komponentenebene vorgesehen. Jamal el-Din sammelt Kontrolldaten anderer Hersteller oder rüstet Sensorik nach, um typische Vorkommnisse zu identifizieren. Kutzner stellt fest, dass alle Systeme, auch vom gleichen Hersteller mit den gleichen Komponenten, unterschiedlich laufen (Varianz 5-7%), was auf bauliche Unterschiede zurückzuführen ist.

Prolog 2: Anforderungen aus Kundensicht: IoT und Datenplattformen

E2-Forum erfolgreich neu gestartet, Teil 10 - XNUMX
Diskussionsrunde mit Moderator während des zweiten Online-Prologs: Im Uhrzeigersinn von oben links: Elena Schroven, Head of Business Development & IoT bei Vonovia; Karl Heinz Belser, Präsident von BACnet; Philipp Brüßler, CTO bei K-Solutions; Jonas Haberkorn von Builtworld; und Matthias Trautner, Leiter des Global Competence Center Monitoring Services bei Bosch Service Solutions

Beim zweiten Online-Prolog zum E2-Forum „Anforderungen aus Kundensicht: IoT und Datenplattformen“ am 18 standen die steigenden Anforderungen der Betreiber an das Zusammenspiel von Aufzügen bzw. Fahrtreppen mit ihren Gesamtprozessen, wie zum Beispiel die Einbindung in das Facility Management. Die vollständige Diskussion finden Sie hier: https://www.builtworld.com/event/aufzugstechnik-anforderungen-iot-datenplattformen 

Der Einladung des Veranstalters Building Technology Experts der Messe Frankfurt und der Eventplattform der Immobilien- und Bauwirtschaft, BUILTWORLD, folgten mehr als 110 Zuhörer, die die Möglichkeit hatten, im Chat Fragen zu stellen. Jonas Haberkorn von Builtworld moderierte Fragen und Antworten der Diskussionsteilnehmer, die waren:

  •  Karl Heinz Belser, Präsident von BACnet
  •  Philipp Brüßler, CTO bei K-Solutions
  •  Elena Schroven, Leiterin Business Development & IoT bei Vonovia
  •  Matthias Trautner, Leiter des Global Competence Center Monitoring Services bei Bosch Service Solutions.

Aktuell bewegende Themen: Vonovia, mit mehr als 3,500 Aufzügen, entwickelt mit einem eigenen Team weiter eine Lösung zur Fernsteuerung seiner Aufzüge. Bosch entwickelt seit 3-4 Jahren eine Lösung zur Aufzugsüberwachung, bei Bedarf ohne Anbindung an die Gebäudeautomation. K-Solutions entwickelt gemeinsame Schnittstellen für Smart Cities, um Kosten und Fachkräfte einzusparen. BACnet entwickelt weiterhin Schnittstellen für Anwendungen, zB um eine Verbindung zwischen Aufzug und Brandmeldeanlage zu ermöglichen. 

Modernisierung durch digitale Retrofits: Vonovia hat Digital Retrofits (übergreifende digitale Lösungen, die nachträglich installiert werden können) für sein gesamtes Portfolio eingeführt. Die wichtigste Information ist, ob der Aufzug fährt – oder nicht, um gegebenenfalls eine Reparatur auszulösen. Informationen darüber, wie der Aufzug läuft, sind derzeit noch zweitrangig. Bosch geht davon aus, dass sich das digitale Retrofit als wichtiger Bestandteil der Modernisierung stark durchsetzen wird, um Aufzugsanlagen fit für die Zukunft zu machen. K-Solutions integriert auch Aufzugskomponenten über CANopen. Eine Türsteuerung zum Beispiel weiß, ob der Aufzug funktioniert. Mit der digitalen Nachrüstung muss der Aufzug für die Aufzugssteuerung nicht umgebaut werden, Daten können aber trotzdem an andere Nutzer übermittelt werden.

Datenhoheit: Die Diskutanten waren sich einig, dass die Daten dem Betreiber bzw. Besitzer des Aufzugs, obwohl es dafür noch keine gesetzlichen Forderungen gibt. Kontrolldaten werden mit den Herstellern geteilt. Beim Aufzug müssen – wie bei allen gebäudetechnischen Anlagen – die Daten vor Hackern geschützt werden. Als Erweiterung bietet BACnet „Secure Connect“, ein geschütztes Protokoll, für das erste Produkte zertifiziert wurden. 

Offene versus proprietäre Standards: Alle Redner plädieren für offene Systeme. K-Solutions verfügt wie Vonovia und Bosch über eine eigene Plattform und Cloud, an die andere Anbieterplattformen und Clouds über API-Schnittstellen angebunden werden können. Die Masse der Kunden ist zu klein, um eigene Schnittstellen zu entwickeln. Die Definition eines Mindestdatenvolumens wird europaweit diskutiert.

Vorausschauende Wartung: Jeder ist „nah dran“, Anomalien vollständig zu erkennen, aber ihre Interpretation ist immer noch adaptiv. Danach müssen Reparaturen erfasst werden – derzeit meist von Hand. Derzeit werden Hersteller in Betreiberdaten integriert, um beide Datensätze abzugleichen und zu ergänzen. Der große nächste Schritt ist die Validierung, um die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Fehlererkennung und -interpretation deutlich über 80 % zu erhöhen. 

Datenbasierte Geschäftsmodelle und zukünftige technische Anwendungen: Vonovia berichtet, dass sie beispielsweise von Aufzügen für den Einsatz zum Heizen lernen, um Leckagen zu erkennen und den Gasverbrauch zu überwachen. Sie wollen den Aufzug per PV mit Strom versorgen. 

Bosch bindet zunehmend andere Gewerke ein, um die Sicherheit und den Komfort von Gebäuden und Aufzügen sowie die Transparenz für Betreiber zu erhöhen und Ausfälle zu reduzieren. Beiträge wären 3-4% höhere Energieeffizienz, mehrsprachige Kommunikation, Informationsaustausch im Aufzug, Vorabinformationen für Rollstuhlfahrer, digitale Versionen des Gebäudes inklusive Datenübertragung, Anbindung von Parkhaus und Aufzugsetagensteuerung, digitale Sicherheitsfunktionen und digitaler Aufzug Begleiter.

BACnet kann verwendet werden, um Gebäude mit der Cloud zu verbinden. In Manhattan, NY verbringen Angestellte einen Monat ihres Lebens damit, vor Aufzügen zu warten. Eine Verbesserung kann erreicht werden, indem die Anfahrt mit entsprechender Leittechnik optimiert und beschleunigt wird, sowie die Lage des Arbeitsplatzes im Gebäude mit dem Aufzug verknüpft wird. Wichtig sind auch ein digitaler Zwilling von Gebäuden, eine breite Energierückgewinnung inklusive Energiemonitoring und die Nachrüstung von Sensorik, um mehr Daten zu erhalten. Ziel der Digitalisierung ist es, Service- und Betriebskosten für Aufzüge zu reduzieren.

K-Solutions weist darauf hin, dass Digitalisierung und Konnektivität eines Systems Geld kosten. Daher muss ein offensichtlicher Nutzen, zB Notruf, angeboten werden, um die Lösungen attraktiver zu machen. Die Zukunft bringt Steuerung per App, also den knopflosen Aufzug, Anbindung an Robotersysteme, Energiemonitoring und -optimierung sowie Fernwartung der Anlage, um Fahrten einzusparen und besser planen zu können.

Undine Stricker-Berghoff ist Inhaberin von ProEconomy, einem Ingenieurbüro mit Sitz in Lübeck-Travemünde, über das sie als Coach und Beraterin für Management und Marketing vor allem in der Energie- und Gebäudetechnik tätig ist. Von 2008 bis 2013 war sie Geschäftsführerin des VFA-Interlift eV in Hamburg. Sie studierte Maschinenbau an der Ruhr-Universität Bochum und arbeitete direkt nach ihrem Abschluss als Energieberaterin für die ERPAG in Lugano, Schweiz, und Campione, Italien. Vor seinem Eintritt bei VFA-Interlift war Stricker-Berghoff beim VDI, dem Verband Deutscher Ingenieure in Düsseldorf, als Sekretär für Gebäudetechnik tätig und leitete die Abteilung VDI-Normen. Außerdem war sie eine Amtszeit als Generaldirektorin der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck tätig. Sie betreibt ProEconomy seit 2005.

Holen Sie sich mehr von Elevator World. Melden Sie sich für unseren kostenlosen E-Newsletter an.

Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse.
Etwas ist schief gelaufen. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingaben und versuchen Sie es erneut.
Notruftelefon für private Wohnaufzüge

Notruftelefon für private Wohnaufzüge

Quay Quarter Tower

Quay Quarter Tower

Universelle Zugänglichkeit

Universelle Zugänglichkeit

Brave New World

Brave New World

SEElift Zagreb Treffen

SEElift Zagreb Treffen

Hafen von Algeciras

Hafen von Algeciras

Nord-Rosedale

Nord-Rosedale

22 Bishopsgate

22 Bishopsgate